Stralsund – die letzte Exkursion des S4 Bio-Geo-Profils 2024

Unser Profil hatte noch Geld von der Studienreise im Oktober übrig. Da lag die Idee nahe, eine Abschiedstour des S4 Bio-Geo-Profils zu unternehmen. Wir wollten für das anstehende Abitur Kraft sammeln und uns als Gruppe stärken. Am letzten Freitag ging es um 8.20 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof los. Unser Ziel war die wunderschöne Hansestadt Stralsund, denn hier konnten wir zwei Themenfelder unseres Profils, die Stadtentwicklung (Geo) und die Meeresbiologie (Bio) an einem Ort erleben. Die dreieinhalb Stunden Anreise im Zug waren mit dem Deutschlandticket kein Problem. Stralsund ist die älteste Stadt Mecklenburg-Vorpommerns und zudem Gründungsmitglied der Hanse, die Mitte des 12. Jahrhunderts entstand.

Die wunderschöne, verwinkelte Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und zeichnet sich durch besonders schöne Backsteinbauten aus. Dieser Baustil prägte die mittelalterliche Hafen- und Handelsstadt über mehrere Jahrhunderte und wird auch als Norddeutsche Backsteingotik zusammengefasst. Nachdem wir die Altstadt und „Stadtentwicklung“ erkundet hatten, trafen wir uns zur nötigen Pause in einem netten Gasthaus am Hafen und probierten die einheimischen Getränke. Fischbrötchen und Snacks gehörten natürlich auch dazu! Dann ging es in unsere Jugendherberge, die etwas außerhalb der Altstadt an einem netten Strand vor der Halbinsel Devin liegt. Wir würden die Jugendherberge auch für weitere Klassenreisen empfehlen – besonders im Sommer. Am Abend waren wir mit dem Kurs wieder in der Altstadt, orientalisch essen. Am Samstag besuchten wir dann das berühmte OZEANEUM – das meeresbiologische Zentrum am Hafen. In einem großen, modernen Gebäude konnten wir auf fünf Stockwerken unzählige Ausstellungsstücke, Aquarien und Meerestiere bestaunen. Einen Schwerpunkt bilden die Meere Ostsee, Nordsee und der Atlantik. Neben der Artenvielfalt und vielen maritimen Ökosystemen (z.B. Tiere der Tiefsee) werden auch Themen wie Fischerei, die Erforschung der Weltmeere, aber auch Klimawandel und die Verschmutzung der Meere durch Plastik thematisiert. Das Herzstück des Aquarienbereichs und zugleich das mit 2,6 Mio. Litern Fassungsvermögen größte Aquarium des OZEANEUMs ist das Becken „Offener Atlantik“.

Von zwei Ebenen können Besucher Kabeljau, Rochen, kleine Haie und weitere Fische beobachten. Das Becken hat riesige Dimensionen mit einer Tiefe von neun Metern und einem Durchmesser von 17 Metern. Die Acrylscheibe des 50 m² großen Panoramafensters ist 30 cm dick, um dem großen Wasserdruck standhalten zu können.

Wir konnten das riesige Herz und die Luftröhre eines Finnwals bestaunen, einen alten Taucherhelm ausprobieren, aber auch in einer großen Halle auf bequemen Liegen die beeindruckenden Modelle der großen Wale begutachten und in einer Multimedia-Show Walgesänge und Informationen über das Leben der Wale belauschen. Bedrückend war für uns eine LED-Anzeige in einem Glaskasten, die mit stetig steigender Zahl darauf aufmerksam machte, dass statistisch jede Minute ein Meeressäuger auf der Erde stirbt.

Mich hat die Ausstellung wieder beeindruckt und es bleibt der bedeutende Satz in der Abteilung „Erforschung der Meere“ im Kopf hängen, der uns Menschen die Größe und Wichtigkeit der Ozeane klar macht, Neugier weckt aber auch Verantwortung erfordert:

„Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean!“

Mir hat diese Abschieds-Exkursion nach Stralsund großen Spaß gemacht, es war eine tolle Erfahrung für unser Profil.

Matthias Klaas